Friday 17 July 2009

U2 in Berlin mit Aung San Suu Kyi


U2 hat seine Konzerttournee 360° 2009 angetreten. Die legendäre irische Rockband gastiert für zwei Konzerte auch in Deutschland (18.7. Berlin und 3.8. Gelsenkirchen) und erregt mit der Ankündigung »U2 with Aung San Suu Kyi in audience« schon im Vorfeld allerhand Aufmerksamkeit. »In audience«? Ist sie frei, die seit fast 14 Jahren inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi? Sollte der friedliche Widerstand dieser couragierten Frau endlich Freiheit und Demokratie in ihr Land bringen? Oder ist ihre Freilassung zumindest schonmal ein erstes Anzeichen dafür? Naja, so ganz ernst zu nehmen ist das mit »in audience« leider nicht, aber die Vorstellung war verlockend. Bei dem Lied »Walk On«, das U2 der Freiheitskämpferin gewidmet hat, tragen die Fans eine Maske mit dem Gesicht von Aung San Suu Kyi (s. Bild oben), die an sie erinnern soll und sie fast körperlich präsent sein lässt.

U2, allen voran Frontman Bono, engagiert sich seit Jahren für Menschenrechte und solidarisiert sich mit der birmanischen Bevölkerung, deren Symbolfigur Aung San Suu Kyi geworden ist. Birma lehnt sich seit Jahrzehnten gegen eine grausame Militärdiktatur auf. Die Demokratisierungsbewegung wird immer wieder blockiert. Grundrechte, freie Wahlen und Pressefreiheit sind den Menschen verwehrt. Die Weltgemeinschaft verurteilt das Regime aufs Schärfste. Zahlreiche UNO-Resolutionen sind bislang auf taube Ohren gestoßen. Der gewaltlose Kampf von unten aber geht weiter. Es erhebt sich die Stimme des Volkes, die Stimme des Gewissens, die Stimme der Freiheit. Die Macht der Machtlosen wird sich am Ende durchsetzen, davon ist Aung San Suu Kyi überzeugt. Man darf seinen Mut nur nicht verlieren und nicht aufhören, an die Freiheit zu glauben.

»Wir glauben daran, das verändern zu können, was verändert werden muss. Wir lassen uns jedoch nicht von der Idee täuschen, dass der Übergang von einer Diktatur zu einer liberalen Demokratie leicht wäre oder dass eine demokratische Regierung alle unsere Probleme auf einen Schlag löste. Wir sind uns bewusst, dass die größten Herausforderungen noch vor uns liegen und dass unser Ringen um die Errichtung einer stabilen Demokratie uns selber überdauern wird. Wir wissen aber, dass wir nicht allein sind. Die Sache der Freiheit und der Gerechtigkeit findet überall auf der Welt Zustimmung. Denkende und fühlende Menschen überall, ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Glaubens, verstehen das tief im Menschen verwurzelte Bedürfnis nach einem sinnvollen Leben, das weit über die reine Befriedigung materieller Bedürfnisse hinausgeht. Diejenigen, die das Glück haben, in einer Gesellschaft zu leben, in der sie ihre vollen politischen Rechte wahrnehmen können, können sich darum bemühen, ihren weniger begünstigten Brüdern und Schwestern an anderen Orten unseres aufgewühlten Planeten zu helfen.« Aung San Suu Kyi

(Auszug aus dem Buch Der Weg zur Freiheit. Die Friedensnobelpreisträgerin im Gespräch mit Alen Clements)

http://www.u2.com/index/home/

http://www.dassk.com/

http://vandenhoeck.wordpress.com/

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