Friday 24 July 2009

Clinton warnt vor Atom-Deal mit Burma

Verhilft Kim Jong Il der Militärjunta in Burma zur Atombombe? Die US-Regierung befürchte den möglichen Transfer von Nukleartechnik aus Nordkorea, sagte Aussenministerin Hillary Clinton in Bangkok.

In einem Fernsehinterview am Mittwoch bekräftigte Clinton ihre Bedenken, dass beide Länder militärisch zusammenarbeiten könnten. Dies würde die Region destabilisieren. Man müsse entsprechende Berichte «sehr ernst» nehmen, betonte die Aussenministerin. Erst kürzlich verfolgte das US-Militär einen nordkoreanischen Frachter, der angeblich mit Raketen für Burma beladen war, dann jedoch in die Heimat zurückkehrte.

Nordkorea wird gemäss «New York Times» verdächtigt, die burmesische Junta mit Waffen zu beliefern. Einige Geheimdienst-Analysten sind zudem überzeugt, dass Kim Jong Il bei der Entwicklung eines Atomwaffenprogramms mithilft. Sie verweisen auf Fotos, die angeblich ein gigantisches Tunnelsystem zeigen, das ausserhalb von Naypyidaw, der im Dschungel aus dem Boden gestampften Hauptstadt, von nordkoreanischen Ingenieuren gebaut werde.

Burma wird von einer Militärjunta geführt und Nordkorea ist ein kommunistisch regiertes Land. Beide Staaten sind international isoliert und verarmt. Letzte Woche hatte der UNO-Sicherheitsrat wegen Atom- und Raketentests neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängt. Hillary Clinton kritisierte in Thailand ausserdem die Menschenrechtsverletzungen in Burma und verlangte einen «fairen Prozess» gegen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi.

Die US-Aussenministerin nimmt an einer Konferenz der Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN) teil, die am Mittwoch auf der Insel Phuket begann. Auch ein Delegierter aus Nordkorea wird erwartet. Clinton dürfte ihn laut «New York Times» kaum treffen, ebenso wenig einen Vertreter der burmesischen Delegation. Auf niedrigerer Ebene könne es hingegen zu Gesprächen kommen.
http://www.20min.ch/news/dossier/nordkorea/story/16558625

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