Thursday 30 July 2009

Birmanische Oppositionsführerin bereitet sich „auf das Schlimmste“ vor


Im Verfahren gegen Aung San Suu Kyi bereitet sich die Oppositionsführerin Birmas nach eignen Aussagen „auf das Schlimmste“ vor. Suu Kyi droht wegen Verstoßes gegen die Auflagen ihres Hausarrests eine Haftstrafe.
Die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat sich am Donnerstag auf den zu erwartenden Schuldspruch im Verfahren wegen Verstoßes gegen Auflagen ihres Hausarrests vorbereitet. Sie befürchte eine Haftstrafe und wappne sich daher mit Arznei und Büchern, erklärte ihr Anwalt Nyan Win. „Sie bereitet sich auf das Schlimmste vor.“ Das Gericht in Rangun will sein Urteil am (morgigen) Freitag verkünden.

Auslöser für das Verfahren war der unerwünschte Besuch eines US-Bürgers, der über einen See zum Haus von Suu Kyi geschwommen war und zwei Tage von ihr aufgenommen wurde. Der Zwischenfall wurde entdeckt und die 64-Jährige ins Gefängnis gesteckt. Mitangeklagt sind der US-Bürger John Yettaw sowie zwei Mitarbeiterinnen Suu Kyis. Der Prozess begann am 18. Mai. Suu Kyi drohen im Fall eines Schuldspruchs bis zu fünf Jahre Haft. Es wird aber auch für möglich gehalten, dass die Haftzeit in einen weiteren Hausarrest umgewandelt wird.

Suu Kyi habe ihre Anwälte um eine Reihe von Büchern gebeten, sagte Nyan Win. Dazu zählten französische Geschichtsbücher, Romane von John Le Carré und Biografien von Winston Churchill sowie Werke in birmanischer Sprache über den Buddhismus. „Sie sagt, im Fall einer Verurteilung könne sie nur eins tun: lesen.“


Birma (Myanmar) wird seit 1962 von Generälen regiert. Die von Suu Kyi geführte Nationale Liga für Demokratie (NLD) gewann zwar die Parlamentswahl von 1990. Die Militärjunta weigerte sich danach aber, die Macht an eine zivile Regierung der NLD zu übergeben. Suu Kyi war 14 der vergangenen 20 Jahre im Gefängnis oder stand unter Hausarrest. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte am Mittwoch, er hoffe, die Militärregierung reagiere auf seine wiederholten Appelle, Suu Kyi freizulassen.

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