Saturday 12 December 2009

Interview:U Win Tin "wir sind gewaltfrei,die ganze Zeit

1989 wurde er zum ersten Mal zu Gefängnisstrafe verurteilt. Ohne jeden gültigen Beweis ein Verbrechen begangen zu haben. Im September 2008, fast zwanzig Jahre später, war er unter den wenigen politischen Gefangenen, die unter die von der Junta ,durch Druck der Internationalen Gemeinschaft, erlassenen Amnestie begnadigt wurde.Er wollte nicht aus Mitleid für sein Alter,sondern nur auf den Grundlagen seiner Anklagen befreit werden. Das ist einer der Gründe, warum er noch sein blaues Gefängnishemd trägt. Er mag außerhalb der Gefängniswände sein, aber ist immer noch nicht frei. Freiheit bedeutet für U Win Tin das zu tun was er will und diese politische Arbeit ist in Burma nicht möglich.

U Win Tin ist einer von Birmas wohl bekanntesten Journalisten. Oppositionsführer der NLD und rechte Hand von Daw Aung San Suu Kyi ist einer der berühmtesten Menschen innerhalb und außerhalb Birmas.Ein demokratischer,unbeugsamer Held mit eisernem Willen.In der ganzen Welt kämpften Menschen für seine Freiheit. Er ist als Birmas längster, inhaftierter politischer Gefangener bekannt. Er stimmt dieser Aussage nicht zu: "Es gibt viele junge Menschen, die mehr als zwanzig Jahre im Gefängnis verbringen, und die von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden."

Er befand sich fast zwanzig Jahre in einem von Birmas berüchtigtsten Gefängnis: das Insein in Rangoon. Er wurde in Isolationshaft gehalten und zeitweise in den so genannten" Hunde-Zellen" eingesperrt.In dem er Gedichte verfasste und mathematische Aufgaben löste hielt er sich mental gesund. Jetzt ist der "eiserne Held" 80 Jahre alt und seine Gesundheit hat sich wegen Mangels an ärztlicher Behandlung während seiner Haft verschlechtert. Er leidet unter Asthma und musste sich im August einer Herzoperation unterziehen. Die Junta Schergen schlugen ihm während der Verhöre die Zähne aus und seine Sehkraft hat durch die Folter gelitten.

Trotz alledem, im Moment seiner Freiheit übernimmt er seine alten Aufgaben für die Oppositionspartei NLD (Nationale Liga für die Demokratie)."Ich bin nicht bettlägerig,also kann ich mich bewegen. Aber eigentlich arbeite ich täglich,treffe Menschen und spreche mit den Medien. Manchmal bin ich müde,aber ich werde weitermachen."

Ein mutiger Mann mit der Vision eines freien Birmas.Manche vergleichen Ihn mit Nelson Mandela.
Aber da ist ein gravierender Unterschied:U Win Tin,s Kampf ist gewaltlos.
Die Gewaltlosigkeit sei ein Bestandteil des burmesischen Charakters und auf meine Frage,ob nicht Gewalt notwendig wäre um in Burma wieder Demokratie einzuführen,erklärt U Win Tin ,daß die Menschen Burma,geprägt vom Buddhismus,Gewalt ablehnen und sanftmütig seien. Gewaltsame Worte zu verwenden wird in der birmanischen Gesellschaft missbilligt.
Die Menschen sind sehr höflich, ruhig, und drücken ihren Willen nicht auf eine gewaltsame Weise aus.

"Ich denke der gewaltlose Weg ist möglich. Es könnte etwas Gewalt, oder eine gewaltsame Phase in unserem Kampf für Demokratie geben. Natürlich ist die herrschende Macht im Land zu groß: Es existiert eine sehr starke Armee, sie haben aufgerüstet und viel Geld für das Militär ausgegeben. Sie haben ihre militärische Macht im Laufe der Jahre ausgebaut.
Ein Armee Regiment besteht ungefähr aus 1000 Menschen. Sie sind modern, leben in großen Häusern, eigenen Plantagen und innerhalb ihrer Grundstücke könnte es einige Fabriken geben. Dadurch haben sie sehr starken Einfluss auf einen Teil der Bevölkerung,wie sie sehen können. Die Soldaten dagegen leiden ebenfalls,aber nicht so sehr wie der Rest der Bevölkerung. Sie verdienen mehr Geld, und sie haben mehr Möglichkeiten."

Dann erklärt er die gewaltsame Unterdrückung der "2007 Saffron-Revolution" ausführlich.
"Das Militär ist sehr stark, sie werden ihre Waffen benutzen und sogar auf die Mönche schießen. Alle Burmesen verehren Mönche, aber das Militär schießt auf sie. 2007 wurde grundlos auf die Mönche geschossen.
Sogar in der Kolonialzeit gab es eine politische Bewegung durch die Mönche, politische Demonstrationen und so weiter.
Aber heutzutage, nehmen wir das Beispiel 2007, die Mönche sammeln sich gewaltlos und unpolitisch gegen die Regierung, indem sie 'metta suttra' rezitieren, ein buddhistisches suttra über die Barmherzigkeit. Und dennoch wurde auf sie geschossen. Bis heute ist nicht sicher, wie viele getötet wurden. Manche Leute glauben, dass mehr als 100 Mönche getötet wurden.

Die Menschen waren erschüttert und verurteilten das Vorgehen.
Wir sind die ganze Zeit gewaltfrei. Wir gehen auf die Straßen, aber wir wenden nie Gewalt an. Ich denke es nicht im Sinne der birmanischen Menschen Gewalt anzuwenden. Es ist nicht ihre Art durch Gewalt ihren Willen, das politische Denken und ihre Meinung auszudrücken. Die Menschen sind jetzt nicht sehr gewaltsam. Aber vielleicht Morgen,ich weiß es nicht..."

Interview with U Win Tin - Part 1, by Elke Kujper for The Best Friend

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